Christoff Bleidt

Bildende Kunst, Film / Funk, Theater

Pegasus :Projekte | Christoff Bleidt,

Regie | Musik - Theater | Bühnenevents | Eventmanagement

Eindrucksvolle Events,
kompetent,
mit höchsten Ansprüchen
recherchiert,
geplant
und realisiert:

 

Das Pegasus:Konzept

Ihr Thema
multimedial
zu einem Ereignis machen,
das ist unsere Profession

Christoff Bleidt, Probenfoto
Foto: (c) 2002, Forward-Medien, Sönke Lassen
 

Sie haben den Impuls, wir haben die umsetzungsorientierte Kreativität

Pegasus :Projekte
werden geplant und realisiert
in intensiver Zusammenarbeit eines Teams von
Autoren, Komponisten, Regisseur,
Choreographen,
Raum- und Lichtgestaltern,
Set- und Kostümdesignern
Bild-, Ton- und Videospezialisten
Showtechnik- und Logistikspezialisten
Casting - und PR-agenturen

Wir begleiten Ihre Events
in allen Phasen der logistischen Abwicklung

Kontakt:pegasusprojekt@imail.de

Ausstellungs-design und
Environment-Entwicklung
Budgetierung, Kontakte
Realisierung, PR und
Personalmanagement

PegasusProjektRaum:

(c) Ric Schachtebek 2003

 



Pegasus: Projekte | Referenzen

Referenzen:
Multimedia-Events seit 1983

 

AGRIPPINA
Eine Revue über Aufstieg und Untergang einer Dynastie
Im Auftrag der
BERLINER KAMMEROPER
Schaubühne am Halleschen Ufer
Berlin 1983

G. PH. TELEMANN
DER TAG DES GERICHTS
Multimediale Inszenierung
Willicher Musiktheaterprojekt
in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Neersen
Neersen 1984

J.S. BACH
DAS WEIHNACHTSORATORIUM
Die Kantaten 1 - 43
Szenische Betrachtung für Sänger, Tänzer und Instrumentalisten
Multimediale Umsetzung
in Zusammenarbeit mit dem Willicher Musiktheaterprojekt,
dem Kulturamt der Stadt Willich und dem
Kulturamt der Stadt Neuss, 1990


KRACH IN CHIOZZA
Open-Air Spektakel im Schloßpark Charlottenburg
In Zusammenarbeit mit Valentin Platareanu
und der Künstlerförderung Berlin
Schloß Charlottenburg 1993


ATLAS UND ENGEL
Multimediales Spektakel
zur Eröffnung des Festjahres
1000 JAHRE POTSDAM
Alter Markt, Potsdam 1993


DIE BRECHT-WEILL-REVUE
Stadtinszenatorisches Spektakel mit dem Orpheus-Ensemble
Oluf-Samson-Gang, Flensburg 1998, 1999,
Hafen Flensburg, SAIL 2000

Impressionen 1


DIE JAHRHUNDERT-REVUE
Multimediale Zeitreise
in Zusammenarbeit mit Andreas Fahnert
125 Jahre Husumer Nachrichten, SHZ-Gala-veranstaltung
Irene-Thordsen-Kongreßhalle, Husum 1998
Presse
Impressionen1
Impressionen2




"100 JAHRE IRENE THORDSEN"
Gala-Geburtstagsevent
in Zusammenarbeit mit Andreas Fahnert
im Auftrag der Stadt Husum und des Thordsen-Verlages
Irene-Thordsen-Kongreßhalle, Husum 2000

Impressionen


CARMINA MOERS 2000 zur 700 Jahrfeier der Stadt
Multimediale Realisierung der CARMINA BURANA von Carl Orff
Eröffnungsveranstaltung zum 700. Geburtstag der Stadt Moers
Großes Festivalzelt Moers, 2000

Presse | Die Göttin auf dem Schicksalsrad
Presse | Mega-Ereignis
Presse | Gesamtkunstwerk


OPERNBALL DER LANDESHAUPTSTADT
Theater der Landeshauptstadt
(Mit dem Ensemble des Theaters der Landeshauptstadt und Herbert Feuerstein a.G.)
Magdeburg 2001

Impressionen


EINE STADT SUCHT IHREN MÖRDER
Ein anregendes Mörderevent
in Zusammenarbeit mit den Hotels Flensburger Hof, Central-Hotel
Flensburg 2001


BUCHMESSE 2001
Galashow
100 Jahre Verband der deutschen Versandbuchhändler
Schaubühne im Lindenfels
Leipzig 2001 (u.a. mit „The Weathergirls“)

Text und Impressionen 1
Impressionen 2


CAMPUSHALLE FLENSBURG
Eröffnungsgala
(u.a, mit SG Weiche-Handewitt, The Weathergirls, den „Olsen-Brothers“, Mike Krüger)
in Zusammenarbeit mit Andreas Fahnert
Campus-Halle, Flensburg 2001


FABRIKVISIONEN
Mulimediale Revue über die vier Elemente
anläßlich der „Visionen Schleswig-Holstein 2002“
in Zusammenarbeit mit Andreas Fahnert
M.Jürgensen-Halle, Flensburg 2002

Fabrikvisionen | Visionen Schleswig-Holstein 2002 | Presse
Fabrikvisionen 2002 | Femsburg | Impressionen 1
Fabrikvisionen 2002 | Flensburg | Impressionen2                                                                           
Fabrikvisionen 2002 | Flensburg | Impressionen 3

Außerdem:

Intendant der
Niederdeutschen Bühne der Stadt Flensburg
1994-2000

Leiter des "Theaterhaus Berlin",
2006 - 2023

INSZENIERUNGEN UND REALISIERUNGSAUTRÄGE für (Stand 2006)
Komödie Kassel, Theater der Altstadt-Stuttgart, Theater im Westen-Stuttgart, Bühnen der Stadt Flensburg, Theater der Landeshauptstadt Magdeburg,
Berliner Festspiele, Schiller-Theater-Berlin, Niederdeutsche Bühne Kiel, Berliner Messe und Kongresse (AMK), Théatre Francais de Berlin, Berliner Kammeroper, Téatro Ticcino, Zürich, Kammertheater Berlin, Stadt Husum, Stadt Potsdam, Musikalische Gesellschaft Moers, Marqueur, Klaus-Groth-Gesellschaft, Kiel, Opus Kiel u.a.

NDR Hamburg, WDR Bremen, RIAS Berlin, Radio 100 Berlin


Skripte, Übersetzungen, Kommentare für:
Rowohlt Verlag-Rheinbek, Fischer Verlag - Frankfurt, Ernst Bloch-Verlag - Berlin, TAZ Berlin, Zitty-Berlin, Neues Deutschland-Berlin, SHZ-Verlag-Flensburg-Husum, Glücksburger Konzepte, Stadt Husum, Klaus-Groth-Gesellschaft - Kiel, Stadt Heide, Niederdeutscher Bühnenbund Kiel, Freie Universität-Berlin,

Textarchiv Rezensionen für TAZ-Berlin und Neues Deutschland-Berlin u.a.

Auf Anfrage sende ich Manuskripte gern zu

CV, Biografie

Christoff Bleidt

Autor | Regisseur | Bühnenbildner | Schauspieler

geboren 1956

1976 - 1980  | Ausbildung und Studium in Aix-en-Provence, München und Berlin.
(Schauspiel, Filmregie, Vergleichende Literaturwissenschaft/ Kunstgeschichte)

Erstes Engagement als Schauspieler am Jungen Theater in Berlin | 1981-1983

1979- 1982 | Assistenzen  bei
Herbert F. Schubert, Städtische Bühnen Flensburg
Wolfgang Weber, AMK Berlin
William Milié, Berliner Festspiele
Henry Akina, Berliner Kammeroper, Schiller Theater Berlin
Bühnenbildassistenzen bei:
Hans-Friedrich Bohn, Landestheater Schleswig-Holstein, Stadttheater St. Gallen,
Ric Schachtebek, Berliner Kammeroper

1983 - 1986 | Regisseur an der Berliner Kammeroper.


1987 - 1990 | Künstlerischer Leiter des Theater Boulevard, Berlin.


Seit 1989 | Gastregisseur und Bühnen/Kostümbildner an Theatern in der Bundesrepublik und der Schweiz.

1994 - 2000 | Intendant der Niederdeutschen Bühne Flensburg.

2000 – 2006 | u.a. ständiger Gastregisseur am Theater der Landeshauptstadt Magdeburg

Seit 1998 mit der Firma Pegasus-Projekte: Multimediale Events und Großveranstaltungen.

Von 2006 - 2023 Leiter des "Theaterhaus Berlin".
Seit 2010 Geschäftsführer der Kulturinitiative Förderband gGmbH

Arbeiten als Darsteller und Sprecher seit 1980

Arbeiten als Autor und Übersetzer für Theater- und Zeitungsverlage.

 


Videodokumentationen und Tondokumente sind auf Anfrage erhältlich

Kontakt

Die Brecht - Weill - Revue

Orpheus - Theater |1998 | Oluf-Samson-Gang |1999 |

"Mackie Messer" an der Küste Das Publikum johlte, pfiff und klatschte sich die Hände wund. Die Brecht/Weill-Revue "open air" im Oluf-Samson-Gang. Eine Premiere, ein Wagnis, ein Geniestreich. Trotz technischer Probleme und schlechter Sichtverhältnisse waren sich die meisten Besucher einig: eine tolle Sache für Flensburg. Das Gesamtkunstwerk "Brecht/Weill im Oluf" wird unvergessen bleiben

Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, FLENSBURG, Joachim Pohl


Explosion der Begeisterung
Publikum bejubelt Brecht-Weill-Revue

Brecht-Weill-Revue | Flensburg | Oluf-Samson-Gang
Foto: (c) Marianne Lins, Flensburger Tageblatt 1998
 

Die roten Bretterwände, die Flensburgs berühmteste Gasse absperrten, verhießen etwas Besonderes und reizten zum Lugen. Die Laternen waren mit transparenten blauen Tüchern verhüllt. Versteckte Scheinwerfer tauchten die schnuckeligen Fassaden in rotes und blaues Licht. Das Orpheus-Team hatte die Bordellgasse sacht aus ihrem Schattendasein ins Rampenlicht der Kultur geschoben.

"Vielleicht gehen einige von Ihnen in Zukunft häufiger in diese wunderschöne Straße", meinte Revue-Regisseur Christoff Bleidt in seiner Begrüßung, nachdem er sich bei den Anwohnern und den "hier Gewerbetreibenden" bedankt hatte. Zwar verbreiteten rote Lampen hinter einzelnen Fenstern einen Hauch von Bordell-Atmosphäre, aber die Damen hatten frei genommen. Dafür verfolgten emige Anwohner aus den offenen Fensfern im ersten Stock das Geschehen auf dem Pflaster. .
Hinter der Bühne im unteren Bereich der Gasse gingen Schauspieler und Musiker fertig geschminkt mit einem Glas Sekt auf und ab. "Ich hoffe, das Publikum friert nicht so wie ich", meinte ein leicht nervöser Andreas Fahnert. Theater-Chefin Conny Meesenburg wimmelte Neugierige am roten Sperrzaun ab.

Mit dem neuen HochglanzProgrammheft in der einen und dem Cocktail oder Chianti Classico in der anderen Hand suchten sich die Besucher einen Platz auf einer der Holzbänke. Immer wieder wurden bange Blicke gen Himmel gerichtet: Bleibt es bei dem hauchfeinen Nieselregen, der kurz über den Köpfen zu verdunsten schien? Es blieb dabei; die Schirme wurden nicht gebraucht.

Um 23 Uhr war es dunkel: Das Intro von "Mackie Messer", die Melodie, die jeder kennt.
Die erste Gänsehaut, - obwohl sich das Publikum zwangsläufig gegenseitig wärmt. Axel Stosberg, kreidebleich, starre Mimik, bewegungslos: "Und der Haifisch, der hat Zähne." Sollte das Ensemble nervörser als sonst sein, merkt man es ihm nicht an. Birte Hansen schmachtet herzzerreißend in ihrer Liebesballade und wedelt mit der Federboa. Bea Plöhn verzweiIfelt an ihrem "Surabaya Johnny" und liebt und haßt ihn tatsächlich. Andreas "Maceath " Fahnert ist furchterrergend böse und läßt seinen rocktrainierten Bariton durch die Gasse grollen.

Ganz klar: Die Brecht / Weill-Revue aus dem Orphens-Stall ist ein echtes Bravourstück.

Kurz vor eins dann der Höhepunkt: "Seeräuber-Jenny" Bea Plöhn: intensiv und ganz böse.
"Und ein Schiff mit acht Segeln und mit 20 Kanonen : wird beschießen die Stadt."
Das schwarze Tuch der Bühnen-Rückwand fällt, der voll aufgetakelte Haikutter "Carmelan" an der Schiffbrückenpier strahlt im Scheinwerferlicht, und acht Böller zerfetzen die Stille über dem Hafen.        Das Publikum explodiert vor Begeisterung.

Joachim Pohl

Brecht-Weill-Revue | Orpheus-Ensemble | Hanse-Sail 2000 | Flensburg-Hafenspitze

Brecht-Weill-Revue begeisterte letzte Nacht tausende Besucher an der Hafenspitze

Brecht-Weill | Hafenspitze Flensburg | Sail 2000
Foto: (c) 2001 pegasusprojekt
 

Rauchiger Reiz auf schwankenden Planken
In der Flensburger Kulturszene dürfte die „Brecht-Weill-Revue" hinreichend bekannt sein, wurde sie doch bereits vor zwei Jahren frenetisch gefeiert. Dennoch hatte die Aufführung der Eigenproduktion des kleinen Orpheus-Theaters gestern abend an der Hafenspitze nicht nur für das Publikum Neues auf Lager. Auch für das achtköpfige Ensemble war die Revue gewissermaßen eine zweite Premiere. Denn die Bretter, die die Welt bedeuten, bestanden diesmal aus „schwankenden Planken": Das schwimmende Bühnenschiff mit dem hölzernen Steg ins Publikum bot genau den richtigen Rahmen für das bissig-frivole Moritaten-Stück zwischen Hölle, Bordell und Meer. Diese Szenerie verlieh der Revue einen rauchigen Reiz. Die Hinterhof-Atmosphäre wurde eben an den Hafen verlegt, doch gennauso eindringlich bohrte sich Brechts Botschaft mit dem erhobenem Zeigefinger des bleichen Sprechers (JörgHoffmeister) durch Macheath, Polly, Jonny und Jenny dem Publikum ins Gehör.

Jedes Detail passte: Der „Mond über Soho" wurde statt der acht Segel zum „Liebeslied" zwischen Macheath und Polly am Mast gehisst. Wo von 50 Kanonen an Bord gesungen wurde, da donnerten auch echte Kanonen-Schüsse in die Nacht. Musik mit Tiefgang, und im schummrigen Licht des Schiffs machte „Seeräuberbraut Jenny" (Bea Plöhn) als Witwe aus der Dreigroschenoper lasziv die Beine breit, sang von sexueller Hörigkeit und trieb in ihrem aufreizenden Straps-Outfit sicher so manchem Mann die Schamesröte ins Gesicht. Wie gut, dass es draussen dunkel war,

Das änderte sich allerdings zum furiosen Finale, als mit den ersten Klängen des „Alabama Song" im vollbesetzten Rondell an der Hafenspitze tausende Wunderkerzen aufflammten und aus den Ladeluken hunderte weißer Luftballons von Scheinwerfern angestrahlt in den Nachthimmel aufflogen. Beinah kam Schunkel-Stimmung in der friedlichen Zuschauermenge auf.
"Ganz fantastisch, eine tolle Szenerie" schwärmten Besucher. „So ein Kulturprogramm steht der Stadt richtig gut. Das sollte es viel öfter geben. Dann kommen nämlich auch Flensburger!"
Wasserprobe bestanden!

Flensburger Tageblatt, 05.08.2000

Brecht-Weill-Revue | Orpheustheater 1998 - 2000 | Impressionen

Die Brecht-Weill-Revue | Impressionen 1
Foto: (c) Orpheus-Theater 1998-2001
 

Die Jahrhundertrevue und ihr Dream-Team | Husum 1998

125 Jahre Husumer Nachrichten |

Montags-Interview: Husumer-Nachrichten-Revue und ihr „Dream Team“

Eine spannende Zeitreise

Husum – Rüdiger Otto

Christoff Bleidt ist seit 1994 Geschäftsführer und künstlerischer Leiter der Niederdeutschen Bühne Flensburg. Aus Anlaß des 125. Geburtstages der “Husumer Nachrichten" brachte der 42jährige, der in Frankrelch, München und Berlin Schauspiel studiert hat und seit 1983 als Regisseur arbeitet, eine imposante Zeitungsrevue auf die Bühne.

Wer hatte eigentlich die Idee, den 125. Geburtstag der Husumer Nachrichten" zu einem Bühnenereignis zu machen?

Bleldt: Soweit Ich weiß, gab es da bei der Zeitung schon gewisse Vorstellungen. Michael Reinhardt, Leiter der Flensburger Event-Agentur „Concept Entertainment", stellte dann den Kontakt zum Texter und Musiker Andreas Fahnert und zu mir her.

Warum haben Sie sich gerade für die Form einer Revue entschieden?

Bleidt: Wir haben sofort an eine Zeitreise gedacht. Der Begriff  „Revue“ beinhaltet auch einen Rückblick.

Wie gingen die Recherchen vonstatten? Nach welchen Kriterien haben Sie aus der Fülle von von Informationen, die 125 Zeitungsjahrgänge enthalten, das Wesentliche herausgefiltert?

Bleidt: Das läuft eigentlich immer mehrgleisig. Da gibt es eine ungefähre Vorstellung vom großen Bogen. Doch interessant wird es, wenn es an die konkrete Umsetzung geht. Plötzlich stellt man fest, dass man doch zu oberflächlich über die Sache nachgedacht hat. Da tauchen unerwartete Aspekte auf. Und man muss sich die Freiheit erhalten, diese Aspekte aufzunehmen, auch wenn sie das Konzept vorübergehend kaputtmachen. Wenn ich schreibe, möchte ich dem, was da entsteht, immer gern ein Eigenleben lassen. Das braucht es, wenn es „wirklich“ sein soll. Wir haben viel Zeit im sh:z-Archiv verbracht und uns zuweilen wie auf einer Zeitreise gefühlt. Ausgesucht haben wir am Ende nach dem Gesichtspunkt der regionalen Bedeutung. Wir wollten Geschichte in Geschichten erzählen – Weltgeschichte in ihrer regionalen Wirklichkeit. Und natürlich haben wir dabei immer an die dramaturgische Wirkung gedacht.

War von Anfang an klar, daß Sie das Thema multimedial – also unter Einsatz unterschiedlichster Techniken und Stilmittel – vom Musical-Element bis zur Dia-Projektion angehen würden? Oder hat sich das erst im Verlauf der Inszenierungsarbeit ergeben?

Bleidt: Wir wußten von Anfang an, dass wir die Fülle an Informationen nur mit dem simultanen Einsatz verschiedener Mittel sinnfällig machen können. Das war vielleicht die schwierigste Aufgabe: unterhaltsam sein, den Zuschauer „hineinziehen“, also Geschichte auch von innen erlebbar zu machen, und gleichzeitig wahrhaftig sein, also keine Allgemeinplätze zu wiederholen. Musik, Bilder, Texte, Figuren und Sprache – zum Beispiel das Plattdeutsche – kommentieren sich gegenseitig, und daraus entstehen Reibungen, neue Aspekte. Das hat auch sehr viel Spaß gemacht.

Wie sind Sie an das nötige Revue-Personal gekommen?

Bleidt: Viele Kollegen und Freunde aus dem Umfeld des Orpheus-Ensembles, der Niederdeutschen Bühne, der norddeutschen Musikszene und von Prinz-Events ließen sich spontan für das Projekt begeistern. Für Einige war das eine ganz neue Erfahrung. Und dabei entstand ein Dream Team.

Hatten Sie zwischendurch irgendwann einmal das Gefühl, alles hinschmeißen zu wollen, weil nichts lief, wie es sollte?

Bleidt: Man hat natürlich Erschöpfungszustände. Aber so ist das ja immer. Wenn der Countdown läuft und regelmäßig neue kleine und große Katastrophen über einen hereinbrechen, dann gibt es eben nur eine Devise: Augen auf – nicht zu – und durch. Optimismus gehört zum Beruf des Regisseurs. Und der hat natürlich auch mal seine verzweifelte Stunde…

Was ist das für ein Gefühl, an einem Stück zu arbeiten, das zu jener Zeit, als es in Auftrag gegeben wurde, eigentlich nur eine einzige Aufführung erleben sollt?

Bleidt: Auch das ist Theateralltag. Das gehört zum Wesen des Theaters. Es läßt sich nicht konservieren. Wo heute ein Feuer, ist morgen Asche. Dafür ist es auch an jedem Abend neu und einzigartig. Vielleicht liegt darin eine besondere Kraft. Aber natürlich kämpft man immer auch mit einer gewissen Frustration. Das kann man sich vorstellen. Allein in der letzten Produktionswoche wurden bis zu 19 Stunden täglich gearbeitet. Und dann ist sowas nach nur vier Stunden – wie im Rausch vorbei. Deshalb war die Begeisterung beiden 50 Mitarbeitern auch überwältigend, , als sh:z-Geschäftsführer Ulrich Gerhardt nach dem 20. November die Wiederaufführung versprach.

Was haben die Arbeiten an der Revue für Sie persönlich als Regisseur gebracht?

Bleidt: Ich habe schon eine Reihe ähnlicher Projekte gemacht, zum Beispiel für die Jahrtausendfeier der Stadt Potsdam. Es gehört zu den schönen Seiten in meinem Beruf, dass man sich immer wieder intensiv mit verschiedenen Themen beschäftigen darf, solche Reisen unternehmen kann. Die Begegnung mit dem Alltag der Geschichte bereichert, gibt einen neuen Blick auf all die kleinen, aber für den Menschen entscheidenden Aspekte. Aber die schönste Erfahrung war wohl die Zusammenarbeit mit diesem wunderbaren Team, das auch morgens um vier Uhr im Hotel noch zusammensaß, um Problemlösungen zu finden.

Die Jahrhundertrevue | Impressionen 1

Buch und Inszenierung | Christoff Bleidt | Kompositionen und musikalische Leitung | Andreas Fahnert
Die Jahrhunderrevue | Impressionen 1
Foto: (c) 1998/99
 

Impressionen 1

Die Jahrhundertrevue| Impressionen 2

Buch und Inszenierung | Christoff Bleidt | Kompositionen und musikalische Leitung | Andreas Fahnert
Die Jahrhundertrevue | Impressionen 2
 
Jahrhundertrevue 1998/99 | Impressionen 2
Foto: (c) 1998 Sleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, 1998 Pegasus
 

100 Jahre Irene Thordsen | Gala in der Irene-Thordsen-Halle | Husum 2000

Impressionen
Thordsen-Gala 2000 | Impressionen
Foto: (c) Pegasus 2000
 

Carmina Burana | Festivalzelt Moers | 700-Jahrfeier der Stadt Moers | 2000

Inszenierung : Christoff Bleidt | Musikalische Leitung : Klaus-Peter Pfeiffer, Karl Hammans

Aus der Presse
Rheinische Post | 29.5.2000
Die Göttin auf dem Schicksalsrad...


Carmina 2000
Foto: (c) 2000, HWL-Agentur, Düsseldorf
 

Für Christoff Bleidt beginnt die die Arbeit erst am kommenden Montag.
Dann wird es für den Regisseur spannend, denn er hat dann zwei Nächte und drei Tage Zeit, 320 Sänger, 70 Kindersänger, 80 Tänzer und 68 Orchestermitglieder in eine sinnfällige Choreographie einzubinden.
...
Bleidt betritt mit dem Moerser Carmina-Projekt keineswegs Neuland. Gemeinsam mit dem musikalischen Leiter Klaus Peter Pfeiffer hat er schon diverse Großspektakel ähnlichen Zuschnitts erfolgreich gemeistert. „Wichtig ist mir, eine inhaltliche Linie in diesem Werk zu vermitteln“ betont er.
Die Schicksalsgöttin auf dem Rad - eine Zeichnung von Michelangelo stand Pate für das Cover von Programmheft und Plakat - ist Bleidts Leitmotiv:
“Ich will die Carmina wegrücken vom Klischeebild des rüden Mittelalters“,
so sein Bekenntnis.
Licht und Farben spielen eine zentrale Rolle.
Als Hilfsmittel auf der 15 Meter breiten und 28 Meter tiefen Bühnenfläche setzt der Regisseur Beamer, Life-kameras, vorproduzierte Filme und Standbilder ein.

Irmgard Bernrieder

Carmina 2000
Foto: (c) 2000 Pegasus
 

 

Neue Ruhr Zeitung | 09.06.2000

Über 500 Mitwirkende wurden am Mittwochabend im großen Festivalzelt im Moerser Freizeitpark aktiv, um vor ausverkauften Reihen -vor über 3000 Zuschauern - eine spektakuläre Version von Carl Orffs „Carmina Burana“ zu präsentieren

Carmina Burana - überaus effektvoll inszeniert

Großartiger Erfolg für die musikalische Gesellschaft Moers. ...
Das „musikalische Spektakel Carmina Moers 2000 begeisterte, es berauschte, aber verwirrte nicht. Wie denn überhaupt Orffs Musik keineswegs die Schau gestohlen wurde...
Im Gegenteil. Das Stück, hier natürlich weniger oratorienartig, sondern eher als Nummernrevue vorgeführt... provoziert mit seiner Effektversessenheit geradezu all dies, was vor allem eines will, und das völlig zu Recht: beeindrucken.
...
Eine hinreißende Carmina als Gesamtkunstwerk aus Musik, Literatur und Tanztheater. Eine ähnliche Aufführung hat es in unserer Region noch nicht gegeben.

Günter Metzner

 

Rheinische Post 09.06.2000

Spektakulär: „Carmina burana“

Vorher hatten die Veranstalter lange gezittert, Hunderte Mitwirkende geprobt, bis alles saß. Am Mittwoch ging eines der größten musikalischen Spektakel im Moerser Festivalzelt glanzvoll über die Bühne: Carl Orffs „Carmina Burana“, dargeboten von über 500 Mitwirkenden

Carmina Moers 2000, Impressionen 2
Foto: (c) 2000 Pegasus
 

Mega-Ereignis mit „magischen Bildern“

Das große musikalische Ereignis „Carmina Moers 2000“ als Höhepunkt der 700-Jahrfeier der Stadt Moers zog Massen von Menschen in das Festivalzelt, das schon für das bevorstehende New Jazzfestival im Freizeitpark steht. Die Musikalische Gesellschaft Moers hatte alles an Sängern, Instrumentalisten und Tänzern aufgeboten, was in Moers und Umgebung zu finden war. Der Aufwand hat sich gelohnt. Die Zuschauer waren begeistert.
(...)
Der besondere Clou lag jedoch im Optischen. Zum einen überzeugte die emotional treffsichere tänzerische Umsetzung durch die 80 jungen Mitglieder der „Duisburger Tanzwerkstatt“...
Zum anderen hatte Regisseur Christoff Bleidt für ein überzeugendes Gesamtkonzept mit Lichteffekten und Videoprojektionen gesorgt.
Da waren sie endlich einmal, die magischen Bilder, die Orff im Untertitel seines Werkes verlangte.
Das überfüllte Zelt tobte vor Begeisterung.

Ingo Hoddick

Mega-Ereignis | Carmina Burana 2000

Mega-Ereignis mit „magischen Bildern“

Rheinische Post 09.06.2000

Vorher hatten die Veranstalter lange gezittert, Hunderte Mitwirkende geprobt, bis alles saß. Am Mittwoch ging eines der größten musikalischen Spektakel im Moerser Festivalzelt glanzvoll über die Bühne: Carl Orffs „Carmina Burana“, dargeboten von über 500 Mitwirkenden

 

Das große musikalische Ereignis „Carmina Moers 2000“ als Höhepunkt der 700-Jahrfeier der Stadt Moers zog Massen von Menschen in das Festivalzelt, das schon für das bevorstehende New Jazzfestival im Freizeitpark steht. Die Musikalische Gesellschaft Moers hatte alles an Sängern, Instrumentalisten und Tänzern aufgeboten, was in Moers und Umgebung zu finden war. Der Aufwand hat sich gelohnt. Die Zuschauer waren begeistert.
(...)
Der besondere Clou lag jedoch im Optischen. Zum einen überzeugte die emotional treffsichere tänzerische Umsetzung durch die 80 jungen Mitglieder der „Duisburger Tanzwerkstatt“...
Zum anderen hatte Regisseur Christoff Bleidt für ein überzeugendes Gesamtkonzept mit Lichteffekten und Videoprojektionen gesorgt.
Da waren sie endlich einmal, die magischen Bilder, die Orff im Untertitel seines Werkes verlangte.
Das überfüllte Zelt tobte vor Begeisterung.

Ingo Hoddick

Vorher hatten die Veranstalter lange gezittert, Hunderte Mitwirkende geprobt, bis alles saß. Am Mittwoch ging eines der größten musikalischen Spektakel im Moerser Festivalzelt glanzvoll über die Bühne: Carl Orffs „Carmina Burana“, dargeboten von über 500 Mitwirkenden

Carmina Moers 2000
Foto: (c) 2000 Pegasus
 

Carmina Burana als Gesamtkunstwerk

Inszenierung | Christoff Bleidt

Carmina Burana | 700 Jahre Stadt Moers | Festivalzelt | 2000

Neue Ruhr Zeitung, 09.06.2000

Über 500 Mitwirkende wurden am Mittwochabend im großen Festivalzelt im Moerser Freizeitpark aktiv, um vor ausverkauften Reihen - vor über 3000 Zuschauern - eine spektakuläre Version von Carl Orffs „Carmina Burana“ zu präsentieren

Carmina Burana - überaus effektvoll inszeniert

Großartiger Erfolg für die musikalische Gesellschaft Moers. ...
Das „musikalische Spektakel Carmina Moers 2000 begeisterte, es berauschte, aber verwirrte nicht. Wie denn überhaupt Orffs Musik keineswegs die Schau gestohlen wurde...
Im Gegenteil. Das Stück, hier natürlich weniger oratorienartig, sondern eher als Nummernrevue vorgeführt... provoziert mit seiner Effektversessenheit geradezu all dies, was vor allem eines will, und das völlig zu Recht: beeindrucken.
...
Eine hinreißende Carmina als Gesamtkunstwerk aus Musik, Literatur und Tanztheater. Eine ähnliche Aufführung hat es in unserer Region noch nicht gegeben.

Günter Metzner

Opernball | Magdeburg | 2000 | Inszenierung

Opernball Magdeburg 2001 | Impressionen
Foto: (c) 2001 Theater der Landeshauptstadt Magdeburg
 

Buchmesse Leipzig | Schaubühne im Lindenfels | 2001

Gala "100 Jahre Verband der deutschen Versandbuchhändler" | Konzept und Umsetzung

„100 Jahre Verband der deutschen Versandbuchhändler“, 2001


Eine Balance zwischen der Brillianz einer Galaveranstaltung...

... und „ausgelassener Partystimmung“ hatten sich die Auftraggeber für die Festveranstaltung zum 100. Jahrestag der Gründung des „Verbandes der deutschen Versandbuchhändler“ anlässlich der Leipziger Buchmesse 2001gewünscht.
Sie ließen sich überzeugen, daß die „Schaubühne im Lindenfels“ mit ihrer verwegen avantgardistischen Atmosphäre dem Gohliser Rokoko-Schlößchen als Veranstaltungsort für dieses Jubiläum überlegen sein würde.

Gezielt eingesetzte zusätzliche Details wie Krohnleuchter und Art-Nouveau-Standleuchter, großzügig dekorierte Schleierabhängungen und eine aufwändige Lichteinrichtung ließen die Atmosphäre verblichenener Stuckdecken und abgeblätterter Fresken in den Sälen und Clubräumen festlich und zugleich abenteuerlich aufglänzen.
Damit enstand in dem alten Ballhaus ein exklusives und hochwertiges Ambiente, das den Gästen trotzdem, nach dem eher steifen Umfeld des Tagesgeschäftes auf der Buchmesse, individuelle Freiheit gewährte, ohne Rauchverbot oder die Angst, Rotweinflecken auf denkmalgeschützten Tapeten zu verursachen.

Eine genau geplante Logistik für die zur Verfügung stehende Raumlandschaft bot dabei verschiedene Kommunikationsbereiche und Rückzugs-möglichkeiten an, die aber miteinander in Verbindung blieben.
Mit wenigen signifikanten Möbeln und Requisiten gab es neben der betonten hauseigenen Anmutung der Jahrhundertwende im Ballsaal und im Eingangsbereich ein „20er-Jahre-Foyer“, eine „50er“-Coktailbar im ersten Stock und im gleichen Stock eine separierte 70er-“Clubecke“. Damit wurde zugleich der Aspekt der „Jahrhundertchronologie“ unaufdringlich, aber spürbar eingebracht.

Mit Architekturbeleuchtung, „Sky-roses“ auf den Balkonen, rotem Teppich, Baldachin und Fackeln an der Treppe zur Empfangsterasse, wurde die Fassade der „Schaubühne“ für diesen Abend zu einem bemerkenswerten „Blickfänger“ und erleichterte den Gästen die Anfahrt.

Gerade um den Eindruck von Offenheit und Spontaneität zu ermöglichen, wurde der gesamte Veranstaltungsablauf über Intercomleitungen und Funk mit den Koordinatoren und der Gastronomie von der Regiezentrale gesteuert.

Die 300 Gäste, die aus der gesammten Bundesrepublik angereist waren, dankten mit ausgelassener Feierlaune während des künstlerischen Programmteils, an dessen Ende gegen Mitternacht die „Weathergirls“ die Stimmung zum Kochen brachten, und tanzten anschließend bis in die frühen Morgenstunden.

Gala Buchmesse Leipzig 2001 | Impressionen 1
Foto: (c) 2001 pegasus
 

Buchmesse Leipzig | Schaubühne im Lindenfels | 2001

Gala "100 Jahre Verband der deutschen Versandbuchhändler" | Konzept und Umsetzung
Impressionen | Gala Buchmesse Leipzig 2001 | Impressionen 2
Foto: (c) Pegaus 2001
 

Eröffnung der Campushalle | Flensburg 2002

Flensburger Wochenschau | November 2001

Flensburger Wochenschau

Die Hölle Nord bebte
Tolles Programm und Sieg der SG zum Auftakt


Es ist geschafft. Die Campushalle ist eröffnet. Mit einem Mammutprogramm von Sport, Musik, Show und Unterhaltung wurden 6.000 Fans und Besucher in der neuen Arena begrüßt.

Und die Eröffnungsfeier hielt was sie versprach. Beim Betreten der Halle merkte man es schon. Hier ist etwas Besonders in Flensburg entstanden. Und ein Blick von den Logenplätzen macht es deutlich: Ist die Spielfläche weit weg! Erkenne ich eigentlich noch Lars Christiansen ? Lars Krogh Jeppesen? Ja, der ist über zwei Meter groß. Personen mit Höhenangst sollten sich einen Logenbesuch gut überlegen. Aber da ist ja zum Glück Deutschlands größte Stehplatztribüne. Sie bietet 1.500 Besuchern Platz. "Ist die nicht toll?" meint ein eingefleischter SG-Fan. Ja, so kann man es auch sagen. Die ganze Halle ist ein völlig neues aber auch tolles Ergebnis, dass merkt man auch schon nach wenigen Minuten.

Der erste Teil des Festprogramms beginnt. Die Eröffnungsreden werden gehalten. Das Publikum lauscht gespannt. Symbolisch wird ein Riesenschlüssel an die Nutzer der Halle übergeben. Dann betreten Fan-Club-Mitglieder das Hallenparkett. Die beiden Tore der Fördehalle, die in einem offenen Corso durch die Stadt transportiert wurden, werden in der Campushalle verankert. Da kommt ein erster Hauch von Nostalgie auf. Und Blau-Weiß gestrichen sind sie auch noch.
Dann betritt Jan Holpert mit einem Jugendspieler die Halle. Es ist Max Lipp, Sohn vom ehemaligen SG-Torwart Peter Lipp. Strahlendes Licht umfließt den Jungen und Nebel dampft aus dem Boden. Er nimmt Anlauf und erwischt Jan Holpert auf dem falschen Fuß. Tor!

Dann füllen 30 Kinder mit Riesenluftballons das Spielfeld und sorgen ausgelassen für gute Stimmung. Dazu läuft der SG-Song in einer neuenOrchesterversion. Tolle Klänge zur tollen Unterhaltung.
Doch auch das wird noch getoppt. Es brandet riesiger Applaus bei den 6.000 Fans auf. Nein, nicht die Mannschaft der SG läuft auf. Kein geringerer als Joachim "Jo" Deckarm betritt das Parkett der neuen Arena. Deckarm erhält einen Scheck für den nach ihm benannten "Jo Deckarm Fond", der behinderte Sportler unterstützt. "Ich sage einfach nur Danke" verkündet Deckarm sichtlich gerührt über das Hallenmikrophon. Tosender Applaus begleitet ihn, als er die Spielfläche verlässt, um sich das Bundesligaspiel aus der VIP-Loge anzusehen. Dann betreten die Mannschaften die Spielfläche und der Beifall hält an.
Jetzt kribbelt es bei allen Fans. In einigen Minuten wird erstmals ein Handballspiel ihrer Lieblinge ausgetragen. Die offizielle Begrüßung des Publikums durch den Hallensprecher erfolgt. "Herzlich Willkommen in der Fördehalle in Flensburg" sagt Holger Jessen. Zehn Jahre in der altehrwürdigen Arena haben auch ihn geprägt. Dann ist es soweit. Angeführt von einem der Schiedsrichter, es pfiffen die Methe-Zwillinge, laufen die Gäste vom THSV Eisenach in die Halle.
Das Licht geht aus. Spot an! Im Lichtkegel laufen die Spieler der SG Flensburg-Handwitt in ihre neue Arena.
Was für ein Erlebnis! Dementsprechend motiviert sind die Mannen von Erik Veje Rasmussen. Nach dem 4-3 nach knapp zehn Minuten legt die SG los wie die Feuerwehr. Über 10-6 ( 17.) überrennt die SG die überforderten Gäste zum 16-7 Halbzeitstand. Nach der Pause das gleiche Bild. 27-14 heißt es nach 45. Minuten. Im Gefühl des sicheren Kantersieges wollen es die SG-Akteure zu gut machen. Das nutzt Eisenach, um das Ergebnis auf ein zwischenzeitliches 27-20 ( 52.) zu lindern. Am Ende steht ein klares 30-22 zu Buche.
Der Auftakt in der Campushalle war gelungen. So kann es weiter gehen.
Gelungen ging es dann auch weiter. Eine Stunde lang versuchte RSH-Moderator Volker Mittmann die euphorische Stimmung beim Publikum zu erhalten, während etwa hundert fleißige Helfer die Spielfläche zu einer Showbühne umfunktionierten.

Ministerpräsidentin Heide Simonis ließ es sich nicht nehmen, der Stadt Flensburg zur neuen Halle zu gratulieren. Die Spieler der SG traten auf und richteten einige Worte an ihre Fans. Matthias Hahn, der aufgrund von Personalmangel aushalf, meinte: "Ich muss Erik erst mal die 500 Mark geben, weil er mich aufgestellt hat. Das ist eine tolle Halle. Jetzt spiele ich auch noch bis zum Saisonende", konnte auch er sich nicht der Faszination der neuen Arena entziehen.

Impressionen Eröffnung der Campushalle Flensburg
Foto: (c) 2001 Pegasus
 


Danach ging es los: Es folgte der mit Spannung erwartete Show- und Musikteil.
Es begann mit Mike Krüger. Der Quickborner zeigte gut gelaunt, daß er von seinem Können noch nichts eingebüßt hat. Kleine Seitenhiebe auf Rudi Carrell und die verpasste WM-Qualifikation der Holländer gehörten ebenso zum Programm, wie seine Kultsongs "Bodo mit dem Bagger" und "Der Nippel".
Ihm Folgten die Olsen Brothers. Die Grand Prix-Sieger des Jahres 2000 begeisterten durch ihre sehr gute Rock- und Pop-Musik ebenso wie durch ihre Deutschkenntnisse. Der Höhepunkt war natürlich ihr Grand Prix Welthit "Fly on the Wings of Love", den sie in ihrer dänischen Muttersprache, sehr zur Freude der dänischen Fans, begannen. Zum Abschluss folgten dann die Weather Girls. Sie bewiesen, dass sie, im wahrsten Sinne des Wortes, eine Wucht sind. Sie Holten aus den immer noch 2.000 Besuchern das Letzt raus. Mit Glanz und Glamour bestachen die „Weathergirls“ durch ihre Stimme und das Einbeziehen von sechs Zuschauern, die auf der Bühne zu ihren fetzigen musikalischen Rythmen tanzten. Bei der Zugabe, ihrem unverwechselbaren Welthit "It´s raining man", kamen dann noch einmal fast alle Spieler der SG auf die Bühne und tanzten und feierten mit den Weather Girls und dem Publikum.
Eine rundum gelungene Veranstaltung ging damit zu Ende. Flensburg hat jetzt die Möglichkeit, mit Sport, Konzerten und Shows in dieser Halle etwas zu bewegen. Man darf sich schon auf die nächste Veranstaltung freuen.

Fabrikvisionen | Visionen Schleswig-Holstein 2002 | Fabrikhalle M. Jürgensen

Buch und Regie | Christoff Bleidt | Musikalische Leitung und Komposition | Andreas Fahnert |

Ein bißchen Olympia-Eröffnungsfeier, ein Stück aus "Sophies Welt", ein Hauch von Musical und ganz viel Magie, Musik und Bühnenzauber - das waren die "Fabrikvisionen". Wer dabei gewesen ist, ob auf oder vor der Bühne, kann sich glücklich schätzen.

Die "Fabrikvisionen", Schluß und Höhepunkt des IHK-Festivals "Visionen 2002 Schleswig Holstein", sind durchaus geeignet, das Selbstbewusstsein der Stadt zu heben. Was das Team um Christoff Bleidt und Andreas Fahnert da an zwei Abenden in einer alten Fabrikhalle inszenierte, verdient allerhöchste Anerkennung - auch wenn es nicht in allen Einzelheiten Großstadtniveau erreichte. Aber dieser Maßstab ist irrelevant, denn hier ging es darum, mit der Unterstützung von sechs Flensburger Unternehmen ein einzigartiges und in dieser Form wohl nicht wiederholbares Kulturprojekt auf die Beine zu stellen, das inhaltlich die Geschichte der Welt wiederspiegelte, aber gleichzeitig ein Spiegel des vielfältigen kulturellen Lebens dieser Stadt ist. Schauspieler, Sänger, Musiker, Tänzer, Maler, Techniker und die Macher - nahezu alle kommen aus der Region.

DIE GANZE WELTGESCHICHTE BEI "HEIN SCHLIEP"

Die Fabrik - Visionen in der alten Halle von Motoren- Jürgensen wurden zu einem berauschenden, multimedialen Gesamtkunstwerk, wie es Flensburg noch nie gesehen hat. Mit stehenden Ovationen verabschiedete das begeisterte Publikum die rund 80 Akteure.

Es riecht nach Metall und Öl in der alten "Hein Schliep" - Halle an der Batteriestraße in Flensburgs altem Industrieviertel. Geriffelte Platten aus Recycling-Metall liegen als Tischplatten auf schweren, kurzen Stahlzylindern - Weltmarkt-Produkte von M. Jürgensen für die Schiffsmotoren aus den Werften dieser Welt. Die Halle verbreitet ein Ambiente von guter, alter Arbeitswelt, von Eisen, Stechuhr und Achtstundentag. Und hinter dem hallenhohen schwarzen Vorhang wartet die Weltgeschichte auf das Flensburger Publikum.

"Fabrik-Vision" kling nach Arbeitstitel und nicht nach Poesie und Bühnenzauber, Farbenpracht und Klangwelten. Aber genau das bekamen die rund 500 Zuschauer an beiden Abenden im Überfluss zu sehen und zu hören. Die über dreistündige Vorstellung war Multimedia - Theater wie bei der Eröffnung der
olympischen Spiele, war Drama und Rockkonzert, war Kunstperformance und Technik-Spektakel, enthielt Weltliteratur und Weltgeschichte, ja deckte sogar Philosophie, Mythologie und Wissenschaft ab.
Es schien als hätten Bühnenregisseur Christoff Bleidt und Musik - Chef Andreas Fahnert ihr gesamtes Weltbild und Lebensgefühl in die Aufführung gelegt. Es war bombastisch, poetisch, mitreißend, aber auch anspruchsvoll.

Ein Mädchen aus Flensburg und ihre Gedankenwelt bilden die Rahmenhandlung. Geschickt erfolgt der Übergang von den projizierten Bildern des Mädchens (Jana Hoffmeister) am Fördestrand zur Live - Jana auf der Bühne. Im ständigen Dialog mit der alten weisen Frau ( Renate Delfs ) erlebt Jana eine gedankliche, metaphysische Reise von den alten Griechen über die revolutionäre des Weltbilds wie Giordano Bruno und Galileo Galilei bis hin zum modernen Ethno - Umwelt - Kosmos, wo die Weisheiten der Indianer mit der Naturwelt der Afrikaner und der Zivilisationskritik des kleinen Prinzen zu einer naiven aber immer noch sehr aktuellen Sicht der Welt verschmelzen. In rund drei Monaten haben Andreas Fahnert, der die gesamte Musik komponierte und dabei einige wunderschöne Pop - Songs geschaffen hat, und Christoff Bleidt dieses Spektakel auf die Bühne gestellt. Besonders gut gelang ihnen dabei die Anpassung ihrer Ideen an das Raumgefühl der Halle. Mit aufwändiger aber sehr sensibler Lichttechnik wurden immer wieder magische Bilder von großer Wirkkraft erzeugt, wie etwa das Bild des Ikarus (Ole Lagerpusch) auf dem hohen Gerüst.
Die hervorragend besetzte Band und der Chor ( Leitung Michael Hanke ) machten den Abend vor allem zu einem musikalischen Erlebnis. Mitreißend war der Auftritt der Schrott-Percussion-Truppe von Christian von Richthofen. Lokalkolorit verbreitete Kenneth Clemens mit seinem Flensburg Song und Gänsehaut verbreitete die Sängerin Evelyne Muntenjon mit dem "Vier-Elemente" - Song.

Schade, dass diese Fabrik - Visionen vermutlich einmalig bleiben.

Flensburger Tageblatt
FT/Joachim Pohl

Copyright Bilder: www.forward-medien.de


Copyright Bilder: www.forward-medien.de

 

Fabrikvisionen 2002

Impressionen 1
Fabrikvisionen 2002 | Visionen Schleswig-Holstein | Impressionen 1
Foto: (c) 2002, Forward Medien
 

Fabrikvisionen 2002

Impressionen 2
Fabrikvisionen 2002 | Visionen Schleswig-Holstein | Impressionen 2
Foto: (c) 2002, Forward Medien
 

Fabrikvisionen 2002

Impressionen 3
Fabrikvisionen 2002 | Visionen Schleswig-Holstein | Impressionen 3
Foto: (c) 2002 Forward Medien
 

Meervisionen

Die Reise zu den Farben der Welt
Buch und Inszenierung | Christoff Bleidt
Komposition und musikalische Leitung | Andreas Fahnert | 2005
 
Diese Produktion wurde für die Visionen Schleswig-Holstein 2005 konzipiert,
konnte jedoch aus finanziellen Gründen nicht realisiert werden

Die Farben des Meeres spiegeln sich in den Träumen der Schlafenden. Der Bug ist die Kanzel, das Meer ist die Seele. Sein Strand ist die Geschichte. 

 
Ein unsagbar geheimnisvoller Zauber schwebt um dieses Meer;
mild und erhaben ist sein Gewoge und scheint eine Seele zu künden, die in seinen Tiefen verborgen liegt. So wogte, wie die Legende erzählt, der Rasen über dem Grab von Ephesus, in dem der Evangelist Johannes begraben ward.
Was Wunder, daß über diesen fernhinwallenden Prärien und Töpfersackern, darin die Ausgestoßenen und Pilger aller vier Kontinente ruhen,
die Wellen endlos steigen und fallen:
 

Hier schlummern Millionen Schatten und Phantome, versunkene Wünsche,
alles was wir Menschenleben und Menschenseele nennen.
Sie alle, in tiefenTräumen noch, werfen sich wie unruhevolle Schläfer in ihrem Bett umher;
die ewig rollenden Wogen sind rastlos durch der Schläfer Unrast.
Für jeden grüblerischen Wanderer muß der magisch blaue Pazifik für alle Zeit das erwählte Meer seines Herzens sein.
Im Stillen Ozean kreisen die Wasser der Weltenmitte. So umgürtet er rätselvoll die ganze Welt,
alle ihre Küsten dehnen sich um ihn wie eine einzige Bucht, er scheint das Herz der Erde, das im Rhythmus der Gezeiten schlägt.

("Ismael", Melville)

 

Fördepiraten - 2004 | 2006

Cover Fördepiraten
Foto: (c) 2005, K. Khodami
 

Die Förderpiraten

Ein spannendes Hörbuch aus Schleswig-Holstein, das an der Förde spielt und mit Nachwuchsschauspielern aus Flensburg entstanden ist - das sind die "Förde-Piraten". In Folge eins begeben sich die vier neugierigen Jugendlichen "auf Schatzsuche".

Ferienlager mit Abenteuer inklusive (NDR)

Christiane, Lea, Torge und Malte - das sind die "Förde-Piraten". Jedes Jahr treffen sie sich im Sommer im Feriencamp an der Flensburger Förde. Und weil sie neugierig, frech und schlau sind, geraten sie immer wieder in gefährlich spannende Abenteuer. Diesmal finden sie einen Koffer mit brisantem Inhalt und geraten damit ins Visier eines skrupellosen Einbrechers.

Hörspiel mit Spaß und Engagement


Das Hörspiel "Förde-Piraten auf Schatzsuche" ist eine Gemeinschaftsproduktion des Eckener-Ensembles und der Theaterschule Flensburg. Sie können den jungen Nachwuchsschauspielern den Spaß an der Arbeit anhören und sich von der Professionalität überzeugen, mit der das Hörspiel im Studio der Flensburger Theaterschule unter der Regie von Christoff Bleidt produziert wurde. Entstanden ist ein unterhaltsames, spannendes Hörbuch für kleinere und größere Zuhörer.

Theaterschule Flensburg

Die Schule arbeitet seit September 2004 mit Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen zehn und 21 Jahren - mit dem Ziel, Nachwuchs aus Schleswig-Holstein für die Bretter, die die Welt bedeuten, zu begeistern. Das Hörspiel "Förde-Piraten" beweist, mit wie viel Können und Engagement die jungen Schauspieler die schwierige Aufgabe angegangen sind und auch mit Bravour bewältigt haben.

NDR 1 Welle Nord Bewertung: * * *


Jetzt erhältlich:

Fördepiraten, Folge 2:

"Kuddel in Gefahr"

Von der Fangemeinde heiß ersehnt, ist das zweite Abenteuerl der Fördepiraten nun endlich fertig und in den Regalen. "Kuddel in Gefahr" heißt die neue Geschichte, in der sich die Freunde im Ferienlager an der Förde um den alten Strand-Kauz Kuddel, gesprochen von Ole Lagerpusch, große Sorgen machen. Die CD ist ab sofort zu haben.

(Flensburger Tageblatt, 10.11.06)

Das Tagebuch der Anne Franck | 2001 | Theater Magdeburg | Inszenierung

Magdeburg Live - Events Theater Magdeburg  

Das Tagebuch der Anne Frank

von Frances Goodrich & Albert Hackett

Inszenierung: Christoff Bleidt
Bühne: Helmut Biedermann
Kostüme: Claudia Grabiger

Theater der Landeshauptstadt Magdeburg
Universitätsplatz 9 ,
39104 Magdeburg

Das Drama konzentriert sich auf die acht Juden im Amsterdamer Versteck vor der Gestapo und deren im Verlaufe der Zeit komplizierter werdenden Beziehungen. Anne steht dabei nicht unbedingt im Mittelpunkt. Sie ist die Chronistin nicht nur der eigenen, sondern auch der Gefühle aller anderen Mitbewohner.
Der Inszenierung ist eine sehr überzeugende Synthese von drei Ebenen gelungen: Die Zuschauer erfahren die wichtigsten Ereignisse, die das Leben im Hinterhaus bestimmen, die Ankunft der Bewohner, die mühsame Gestaltung ihres Alltags, aber auch die wenigen Höhepunkte, das Chanukka-Fest und Nachrichten von draußen.
Gleichzeitig sieht man die Flüchtlinge mit den Augen der Anne Frank, Beobachtungen wie sie nur ein Teenager machen kann, wenn sie etwa ihre Liebe und ihren Hass verteilt, wenn sie wechselt zwischen Mitgefühl und Verachtung.
Das Spiel ist so lebendig, dass es mit dem Wissen um den tragischen Ausgang fast zu schwer wird es anzusehen. Eine beeindruckende, sehr zu Herzen gehende Inszenierung.
Anne Franck, Szenen
Foto: (c) H.Banse | Theater der Landeshauptstadt Magdeburg | 2002
 


(Volksstimme Magdeburg)

Gott ist ein DJ | Presse 2

Zwei Akteure inszenieren ihr Publikum

 

Falk Richter | Gott ist ein DJ | Theater der Landeshauptstadt Magdeburg
Foto: (c) 2002 Theater der Landeshauptstadt /H. Banse
 

Gott ist ein DJ
von Falk Richter
Inszenierung: Christoff Bleidt
Bühne:Tom Presting


Mit
Tabea Scholz
Tom Jung

Presse

Zwei Akteure inszenieren ihr Publikum


"Gott ist ein DJ" hat am Sonnabend in Magdeburg Premiere

Magdeburg.
Am Sonnabend hat das Stück „Gott ist ein DJ" von Falk Richter auf der Podiumbühne des Theaters der Landeshauptstadt Premiere. Die Situation, die Autor Falk Richter in seinem Zweipersonenstück „Gott ist ein DJ" vorführt, ähnelt ein wenig der des Big-BrotherSpiels.

Das Stück ist aber bereits vor der Fernsehshow entstanden. Das Thema, so der Regisseur der Magdeburger Inszenierung Christoff Bleidt im Gespräch mit der Volksstimme, lag in der Luft. Es sind die gleichen Impulse, die für das Stück und für Big Brother verantwortlich sind: Wie setzen wir uns mit den Bilderfluten auseinander, wie inszenieren wir uns selbst in einer Welt, in der scheinbar alles mediale Vorstellung ist, und in der kaum etwas anderes zu existieren scheint als das, was diese Bilder zeigen?

Es ist eine Spiel-im-Spiel-Situation, in der die Akteure, ein DJ und eine Fernsehmoderatorin, ihr Leben als Videoinstallation in einer Kunsthalle präsentieren. Sie wählen selbst aus, welche Stücke ihres Privatlebens zu öffentlichen Bildern werden.

Dabei zerfällt ihr Leben in einzelne Takes, in Stücke, die sie für ihre Selbstinszenierung zurechtbauen. Das ganze Stück, oder ist es nur das, was die beiden in der Kunsthalle vorspielen, ist aufgebaut wie eine DJ-Performance, in der Schicht auf Schicht, Stück an Stück zu einem künstlichen Sample zusammengesetzt wird.

Das Publikum wird diese, so Christoff Bleidt, wie ein Memory-Spiel zusammensetzen müssen. Dieses Stück, meint der Regisseur, spielt ganz nahe am Publikum.
„Jeder von uns ist der Bilderflut ausgesetzt und muss ständig Entscheidungen treffen, eine Auswahl, um die eigene Identität zu finden.
Es geht darum, seine Seele zu behalten in einer Zeit, in der ununterbrochen Bilder zugänglich sind, die einem das Herz zerreißen."
Im Stück inszenieren die beiden Akteure, Tabea Scholz und Thomas Fritz Jung, ihr Leben als Bilderwelt fürs Publikum und sehnen sich nach einem Leben hinter dem Bild, aber das gelingt nicht wirklich.
Christoff Bleidt, der mit dieser Arbeit zum dritten Mal in Magdeburg inszeniert (Theaterball und "Das Tagebuch der Anne Franck"), sagt, er sei eigentlich kein "Vielfernseher". Seit einigen Wochen aber, in Vorbereitung auf das Stück, hat er sich in ausgedehntem Zapping geübt, um die Wirklichkeit der Fernsehwelt authentisch gestalten zu können.

An die Schauspieler, meint er, werden höchste Anforderungen gestellt. Es sei eine harte Arbeit, eine „inszenierte Privatheit" darzustellen, sich dabei in Bruchstücke zu zerteilen und wieder zusammenzufügen. Außerdem müssen sie in diesem Stück die gesamte Technik selber fahren, Licht, Ton, Mischpult, Kameras und Videotechnik.

Liane Borcholdt
Volksstimme Magdeburg, 19.04.02

Gott ist ein DJ | Presse 2

Magdeburg 2003/04 |Kunstprodukt Leben | Inszenierung Christoff Bleidt

Kunstprodukt Leben


Ein nachdenkliches Stück Theater: Gott ist ein DJ

 

Falk Richter | Gott ist ein DJ | Theater der Landeshauptstadt Magdeburg
Foto: (c) 2002, H.Banse, Theater der Landeshauptstadt Magdeburg
 


"Es müssen schon andere für mich sprechen, ich kann das nicht selbst."
Dieser Satz steht als Kernaussage des Stückes während des gesamten Spiels im Raum.
»Gott ist ein DJ" hatte am Sonnabend Premiere im Theater der Landeshauptstadt

„Er" (Thomas Fritz Jung) ist DJ, Medienkünstler, „Sie (Tabea Scholz), ehemalige Femsehmoderatorin. Ihr gemeinsames Leben ist ein Kunstprojekt, künstlich, irreal, inszeniert. Sie mischen ihre Erlebnisse als Musikprojekte ab, verarbeiten ihre Gefühle und Phantasien in abgründigen Filmen, deren Parallelen zu Quentin Tarantinos umstrittenem Werk »Natural Born Killers" vom Autor Falk Richter durchaus beasichtigt sind. Ihre Wohnung ist verkabelt und kameraüberwacht wie eine Art privater "Big-Brother"-Container. Wenn die Kameras laufen, spielen sie den Zuschauern ein Leben vor, das allein ihrer Phantasie entspringt. Letztendlich aber verwischen Fiktion und Realität, Spiel und Ernst. Und ständig reden sie über ihre Beziehung, ihre Vergangenheit, ihre Zukunft, bis sie sich leer geredet haben. Und dabei haben sie jede Identität bereits verloren, sind längst keine Menschen mehr, sondern selbst nur noch Kunstobjekte.

Regisseur Christoff Bleidt ist mit seiner Inszenierung von „Gott ist ein Dj" ein sehr nachdenkliches Stück Theater gelungen, das den Zuschauer betroffen macht. Betroffen ob: der Authentizität, die es in sich birgt. Fast immer erlebt das Publikum auf der Podiumbühne das Spiel aus zwei Perspektiven, der wirklichen, von den Darstellern gespielten, und der den allgegenwärtigen Kameras auf die großen Leinwand, übertragenen. Von Tabea Scholz und Thomas Fritz Jung erfordert die Inszenierung höchste Konzentration. Neben dem schwierigen Text und dem ausdrucksvollen Spiel müssen sie auch noch die Bedienung der Technik meistern. Beide Darsteller zeigen sich diesen Anforderungen absolut gewachsen und machen „Gott ist ejn DJ" zu einem bemerkenswerten Theatererlebnis.

Karina Kunze
Elbe Report, 24.04.02

Kleist | Der zerbrochene Krug | Flensburg 2004

Christoff Bleidt | Inszenierung

Heinrich v. Kleist
Der zerbrochene Krug

ndt. von Friedrich Hans Schaefer

Premiere: 25.04.2004
Niederdeutsche Bühne Flensburg, Stadttheater Flensburg

Inszenierung: Christoff Bleidt
Ausstattung: Félicie Lavaulx-Vrécourt
 
Der zerbrochene Krug
Foto: Peer Scwaner
 

Biene-Award | E-werk Berlin | 2006

Abendregie
Ewerk Berlin
 
Foto: cc by sa
 

 

 
Foto: cc by sa 2006
 

Christoff Bleidt

Regisseur für Musiktheater und Schauspiel.
Seit 1984 ca 100 Inszenierungen für Theater und Produzenten in Berlin, der Bundesrepublik und der Schweiz.
Seit 1993 plant und realisiert er mit PegasusKonzept multimediale Events, in denen komplexe Inhalte nach intensiver Recherche in Zusammenarbeit mit Komponisten, Choreographen, Bildgestaltern und Lichtdesignern emotional erlebbar gemacht werden.
Von 1994-2000 Intendant der Niederdeutschen Bühne Flensburg. Seit 2000 u.A. ständiger Gast des Theaters der Landeshauptstadt Magdeburg.
Seit 2006 Leiter des "Theaterhaus Berlin Mitte"
Arbeiten als Bühnenautor, Übersetzer und Journalist für verschiedenen Tageszeitungen und Theaterverlage.

Christoff Bleidt

Bildende Kunst, Film / Funk, Theater
Kontakt
Tel +49 30 6939534